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Info: Aktionen des Frauenwiderstands

Aus: Reuter/ Poneleit (1977) Zitiert von Dottke, Brigitte (1978) (Siehe Bücherregal):
 
Am 1.3.1933 wird im Polizeibericht von Camburg an der Saale davon berichtet, daß 150 Personen, vor allem Frauen und Kinder, versuchten, den Abtransport von fünf verhafteten Antifaschisten zu verhindern.
 
Am 24./25. Juni 1933 fand in Hohenstein-Ernstthal eine SA-Aktion gegen SPD- und KPD-Mitglieder statt. Drei Frauen fordern die anderen auf, zum Rathaus zu gehen und die Befreiung der Inhaftierten zu fordern. Der Zutritt zu den Gefangenen wird ihnen verwehrt. Sie ziehen zum Gerichtsgefängnis. Der Demonstrationszug wird größer und damit der DLruck auf die städtischen Behörden, die nach Chemnitz zur SA schicken, die einen Vertreter sendet. Am Abend werden die Männer freigelassen.
 
1934 findet in Paris ein internationaler Kongress der Frauen gegen Krieg und Faschismus statt.
 
1936/37 gibt es Protestversammlungen von Frauen vor den Wehrkreiskommandos wegen ihrer Söhne und Männer, die in Spanien bei der "Legion condor" umgekommen sind. Es war ihnen verboten worden, Trauerkleidung zu tragen, denn offiziell bestitten die Nazis die Teilnahme am Spanischen Bürgerkrieg. (Dazu John Heartfields Fotomontage "Deutscher Mütter Los" mit dem Untertitel: "Was hat sie denn verbrochen? Sie trägt Trauer, weil ihr Sohn im Krieg gegen Spanien gefallen ist.") In: "Volksillustrierte Nr. 10, 1937. Die "VI" war Nochfolgerin der AIZ im Exil ab Ende 1936.)
 
1936 verkaufen Frauen bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 Süßigkeiten mit Bauchläden und verteilen dabei illegales Material.
 
1938 verstärkt sich die Antikriegsstimmung in der Bevölkerung. Auf Abransportbahnhöfen zwangsverpflichteter Arbeiter kommt es zu Protestkundgebungen der Frauen: auf einem Berliner Bahnhof ziehen Frauen die Notbremse. In Backnang, Württemberg, stellen sich 300 Frauen und Kinder vor die Lokomotive. Der Fahrplan wird gestört. (Aus Zeitleiste der Dachauer Hefte Nr. 3 (1987)/ Seite 327-336)
 
24./25.6.1933 Nach einer SA-Aktion gegen Mitglieder/innen von KPD und SPD in Hohenstein-Ernstthal kommt es auf Initiative von Frauen zu einer Demonstration, mit der die Freilassung der Inhaftierten erzwungen werden kann.
 
1.8. 1933 Demonstration in Hamburg gegen Verurteilung von Hamburger Antifaschisen unter Teilnahme zahlreicher Frauen.
 
1934 Einheintsfrontabkommen von SPD und KPD in Saarbrücken unter Teilnahme von 68 Frauendelegationen. Frauen stellen die Hälfte der 938 Delegierten.
 
1935: Arbeitsniederlegungen von Textilarbeiterinnen im Münsterland.
 
1936/37 Demonstrationen von Frauen gegen den Tod ihrer Männer und Söhne, die in der Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg eingesetzt waren.
 
1938 Münchener Lebensmittelarbeiterinnen kämpfen erfolgreich für höhere Löhne.
 
Nov 1938 Ca. 300 Frauen und Kinder blockieren in Backnang / Württemberg die Eisenbahnschienen auf militärischen Abtransportbahnhöfen. Ähnliche Vorfälle auch in anderen Städten.
 
1939 Frauenstreik gegen die 53-Stundenwoche in Hamburg. Männer lehnen die Teilnahme ab.
 
1939 Rückzug von "Kriegerfrauen" aus dem Erwerbleben.
 
Frühj. 1942: Eine der größten Frauendemonstrationen in Dresden für Brot und Frieden, die erst durch Schußwaffengebrauch der SS augelöst werden kann.
 
1943 Demonstration von Frauen in der Berliner Rosenstrasse gegen die Inhaftierung ihrer jüdischen Männer. Die Männer werden aus den Gefängnissen freigelassen.
 
1945 Zahlreiche Gegenaufrufe und -aktionen, um die Verteidigung der Städte gegen die Alliierten zu verhindern.